Ich brummte etwas erleichtert und verbarg die in mir aufkeimende Enttäuschung hinter einem frechen Lachen. Aber Vorsicht mein guter. Es schmeckt nicht nur besser, sondern macht auch schneller betrunken. Ich verkniff mir, aufgrund unserer Vereinbarung, Eros in die Seite zu knuffen und lief dann tänzelnd und summend die Treppe herunter. Unten angekommen sah ich mich in der gut gefüllten Taverne um, bis mir Mona, welche mir mit einem leisen kichern gefolgt war auf die Schulter tippte und zu einem freien Tisch deutete. Ich warf ihr eine Kusshand zu, welche sie giggelnd auffing, ehe sie los ging um sich um Kundschaft zu kümmern. Ich schwang mich auf einen der Stühle und wunk Richtung Treppe, damit Eros mich auch ja sehen würde.

Ich folgte die Treppe herunter und blieb kurz stehen, betrachtete die anwesenden. Einige davon schon deutlich betrunken, ich betrachtete ihre Gesichter und fragte mich wer von ihnen Kara noch bezahlen würde.
Wut keimte auf, mein Flügel zuckte und meine Augen wechselten von braun zu blau und wieder zurück.
Schnell lief ich zu Ti an den Tisch und stützte mich mit den Händen ab. Ja und das ist gut so , griff ich die Unterhaltung von vorher auf und zeigte dem Wirt, dass wir bedient werden wollten.

Ich zog eine Augenbraue hoch. Alkohol ist keine Lösung! äffte ich im näselnden Ton meinen Vater nach und versuchte möglichst auf Abstand zu Eros zu bleiben. Ich kannte mich, wenige Biere würden reichen, dass ich alle Hemmungen fallen ließ und Vereinbarungen brach. Der Wirt kam zu uns und nahm unsere Bestellungen auf, dabei sah er mich scharf an, ehe er los ging um die Bestellung durch zu führen.
Ich spürte, wie mich jemand vom Nebentisch anstarrte und linste vorsichtig hinüber. Fast hätte ich mich am liebsten unter den Tisch verkrochen, da stand die junge Frau, welche sichtlich betrunken war, auf und torkelte zu uns an den Tisch. Du elendiger Bastard! Im nächsten Moment klatschen es laut, als sie mich ohrfeigte.

Ich zuckte die Schultern und knurrte leise während ich mich hin setzte.
Als der Wirt uns die Bestellung brachte kippte ich das Bier mit ein paar Zügen herunter.
Ich kniff die Augen zusammen und bestellte noch eins. Seufzend spürte ich wie die Wärme des Alkohols die Wut vertrieb. Als Ti plötzlich eine Ohrfeigen bekam sah ich erstaunt hoch und stand dann auf. Hey, was soll das denn, fragte ich während ich mir unklar war ob ich dazwischen gehen sollte.

Ich hob beschwichtigend die Hände in Eros Richtung. Schon gut, ich...kenne die Dame. Noch bevor ich mich erheben konnte, sah ich wie erneut die Hand der Frau in Richtung meines Gesichtes ging. Dieses Mal fing ich diese ab. Das reicht, Julie. Ich sah die Frau, welche Eros nur einen kurzen angewiderten Blick schenkte fest an. Wir waren uns einig, dass wir nicht mehr einander im Weg stehen. fuhr ich ruhig fort. Die junge Frau griff meinen Arm und umklammerten diesen fest. Aber..ich liebe dich! Ich will das du nur mir gehörst! Der starke Alkoholgeruch, welcher von ihr aus ging ließ mich angewidert schaudern. Du bist betrunken, geh nach Hause Julie Ich bemühte mich weiterhin um einen ruhigen Tonfall. Dich soll aber niemand anders haben! Damit schnappte sie sich mein Bierglas und schlug dieses dermaßen auf die Tischkante, dass es zersplitterte und das Bier auf den Boden aus lief. Zischend hielt sie mir dann die scharfe Kante ans Gesicht. Wenn dich niemand mehr hübsch findet, habe ich dich für mich allein!

Ich blieb stehen als Timo die Hand hob, blieb aber wachsam.
Ich wusste, dass der Wirt keine Gewalt duldete also wartete ich erst mal ab. Die Frau war wirklich betrunken, sie schwankte und lallte. Allerdings machte sie dies, als sie nun eine Waffe besaß umso gefährlicher.
Innerhalb eines Wimpernschlags, war ich bei den beiden. Nun war ich nah genug um die Frau zu greifen, falls sie wirklich vor hatte ernst zu machen mit ihrer Drohung.
Mein Flügel klappte auf und rammte einen besoffenen, der auf den Boden fiel. Wütend stand er auf, aber ein Blick meiner blauen Augen ließ ihn zurück schrecken.
Ich war zwar ein Krüppel aber ich war nicht umsonst zum Kreuzritter geworden. Mein Engel lauerte dicht unter der Oberfläche während ich wartete ob die Frau angreifen würde. Nur ein zucken ihres Armes würde ausreichen, dass ich angriff. Alleine Tis Wunsch, es selbst du regeln hatte mich bis jetzt davon abgehalten.

Julie kreischte auf, als Eros sie ergriff. Nimm deine dreckigen Finger von mir, du geflügeltes Ungeziefer! Ich wusste, dass Julie Engel nicht leiden konnte, und war bei unserer Begegnung damals froh gewesen meine Flügel verbergen zu können. Allerdings auch nur zu dem Zweck um Sex mit ihr haben zu können. Als ich nun ihre Worte hörte glitzerte es gefährlich in meinen Augen. Schwungvoll ließ ich meine Flügel erscheinen, wobei ich am Nebentisch einige Gläser um warf. Wag es dich nicht derart mit meinem Kommandanten zu sprechen! Auch wenn es eine Lüge war, waren sowohl meine Worte als auch meine Flügel genug. Julie ließ die Scherbe fallen und schrie als würde jemand sie töten. Mein Blick ruhte nun eisig auf ihr. Geh nach Hause. Julie zitterte und sah mich hasserfüllt an, ein Blick den ich nur all zu gut kannte. Dann riss sie sich los und stürmte aus der Taverne. Schweigsam sah ich ihr nach.

(ich hab sie gar nicht angefasst :D aber tun wir einfach so als hätte ich ihre Hand gegriffen)

Ich sah mit harten Blick auf die betrunkene Frau herunter. Sie entriss sich meinem Griff, aber auch nur weil ich sie ließ.
Der Wirt kam durch den Raum und rief etwas, aber eine Geste meiner Hand brachte ihn zum Schweigen.
Julie wie sie anscheinend hieß, zog sich zurück als hätte sie sich verbrannt. Ich sah zur Seite als Ti sprach, er strahlte Autorität aus und ich war tatsächlich beeindruckt. Auch wenn es nicht die Wahrheit war hätte sogar ich es geglaubt.
Als sie aus der tut war, beruhigte sich die Situation. Der Wirt kehrte etwas mürrisch hinter den Tresen zurück, die Gespräche die verstimmt waren füllten nun wieder die Stille.
Ich faltete meine Flügel, verzog kurz das Gesicht und setzte mich dann wieder. Die Geschichte musst du mir unbedingt erzählen , sagte ich belustigt.

Es dauerte einen Moment bis auch ich mich sichtlich entspannte. Lieber nicht. Du hast auch so schon zu viele meiner schlechten Seiten gesehen. grinste ich dann schief und ließ meine Flügel wieder verschwinden. So saß es sich einfach bequemer. Mir wurde ein neues Bier gebracht, welches ich rasch trank, nur um direkt ein weiteres hingestellt zu bekommen. Das dumme war, das ich Alkohol nicht wirklich vertrug und rasch betrunken wurde. Deshalb linste ich unsicher das zweite Glas nur an, ohne es anzuführen.

Ich war immer noch fasziniert davon, dass er seine Flügel einfach verschwinden lassen konnte.
Das Bier das vor mir stand war nun ebenfalls mit wenigen Zügen geleert, beim nächsten ließ ich mir etwas Zeit.
Komm schon, jetzt musst dus mir erzählen. Das ist sonst gemein , lachend nahm ich einen weiteren Schluck. Ich verspreche dir, ich werde nicht lachen . Ernst hob ich mein Glas und neigte vertraulich den Kopf zur Seite.

Ich strich mit dem Zeigefinger über den Rand meines Glases. Naja, ich hörte dass sie Engel nicht leiden kann, weil ihr Vater angeblich von einem Engel getötet wurde. Jedenfalls..mag ich es wenn der Sex etwas herausfordendes hat. Ich trank nun rasch mein Glas leer und bekam ein weiteres hingestellt. Ich muss vorsichtig sein.. Ich atmete durch. Allerdings war es nicht schwer, sie zu bezirzen, vor allem mit der Fähigkeit die Flügel zu verbergen. Wir hatten..netten Sex. Ein Seufzen folgte. Ich habe ihr danach gesagt, dass sie für mich nur eine Affäre von vielen ist. Sie meinte, solange ich ab und an bei ihr vorbei komme, dass es sie nicht stört. Seit dem Morgen an dem ich sie verlassen habe, habe ich vermieden ihr je wieder zu begegnen. Was Eros nun wohl von mir dachte?

Ich hatte bereits ein weiteres Glas geleert, spürte aber den Alkohol noch nicht.
Aufmerksam hörte ich zu, ich freute mich eine Unterhaltung mit einem anderen Engel zu führen. Hatte ich doch geglaubt hier die nächsten Monate alleine unter Menschen zu versauern.
Na sie sah aber nicht aus, als wäre das okay für sie. Sie ist ja völlig durch gedreht, da hast du ja einen guten Fang gemacht.
Sagte ich mit dem Versuch nicht zu grinsen.
Ich habe Kara, sonst vermeide ich eigentlich sexuellen Kontakt zu Menschen. Ich muss mit meiner Fähigkeit aufpassen , erklärte ich meinerseits.
Also magst du beides? Frauen und Männer? , fragte ich schließlich und trank die Hälfte des nächsten Glases.

Ich trank vorsichtig ein, zwei Schlucke und brummte dann bejahende. Solange die Person für mich sexuell attraktiv ist, ist es mir gleich, ob es Mann oder Frau ist. Mir war durchaus bewusst, dass ich durch Eros Mantel noch immer einen Blick auf seine Brust erhaschen konnte und versuchte daher meinen Blick auf das Glas vor mir zu fokussieren. Wobei ich bisher keine sexuelle Erfahrung mit Männern gesammelt habe. Gestand ich dann sehr leise und trank hastig das Glas in einem Zug leer. Der Alkohol verfehlte eindeutig nicht seine Wirkung. So klangen meine nächsten Worte leicht lallend und vor allem tiefer Die Kara ist wirklich eine liebe. Sie war neben Mona die einzigste bisher, von der ich nie Sexsch wollte. Ein erneutes Glas wurde vor mir abgestellt. Wenn ich ehrlich zu mir selber war, lag mein letztes Mal doch recht zurück. Vielleicht reagierte ich ja deswegen so extreme auf Eros Anblick? Kurz flackerte mir der Gedanke durch den Kopf, es doch nochmal mit Julie zu treiben, doch der Gedanke verflog rasch wieder.

Ich dachte nach, Ich verstehe was du meinst aber der Schritt wirklich weiter zu gehen scheint nicht richtig.
Nachdenklich drehte ich die braune Flüssigkeit in meinem Glas herum und kippte sie dann meinen Rachen herunter.
Hör zu, ich hasse es dir vor den Kopf zu stoßen. Ganz gleich was du darüber sagst. Aber ich habe ebenso keine Erfahrung mit Männern und ich hatte gedacht ich würde es sowieso nie ausprobieren.
Es ist einfach so... Seltsam, nachdenklich blickte ich auf irgend einen unbestimmten Punkt. Kara ist wundervoll, ich kenne sie schon sehr lange und meine Fähigkeit kann so etwas wie eine Droge sein. Besonders für Menschen. Wir tauschen gefälligkeiten unter Freunden aus aber ich würde die Kleine gerne vor diesem Leben schützen.
Sie hat sich vor einer langen Weile in mich verliebt und ich habe es nicht übers Herz gebracht sie nicht mehr zu sehen. Das hatte ich eigentlich nie jemandem sagen wollen, anscheinend wirkte der Alkohol doch. Als ich nun einen Blick auf Ti warf, schien ich nicht der einzige zu sein. Das ist gut so, sonst wäre ich wahrscheinlich wütend geworden und vielleicht solltest du etwas weniger trinken. Du fängst an zu lallen , sagte ich lachend. Ein warmes Gefühl hatte sich in meinem Magen breit gemacht und meine Sicht war etwas eingeschränkt. Sonst fühlte ich mich super.

Ich gluckste, sichtlich angeheitert. Schei froh, dasch ich mich an unschere Vereinbarung halte. Damit schob ich sicherheitshalber das neue Glas von mir weg. Ich wollte die Kontrolle nicht verlieren. Ich war mir sicher, würde dies geschehen, dass Eros mich dann hassen würde. Ich bin eben nüscht so Alkohol fescht wie mein Bruder. Dieser hätte dreimal soviel trinken können wie ich, ehe er betrunken würde. Ich schloss einen Moment die Augen und ging im Kopf durch, welche Frau ich besuchen könnte um den sexuellen Druck ab zu bauen.