Ich streckte bloß die Zunge heraus. Nein Selbst bemitleidete ich mich sicher nicht. Ich hasste mich eher für meine Exsistens, nicht zuletzt wegen dem Namen den meine Mutter mir gegeben hatte. Ich wüsste nicht warum dich das interessieren sollte. Hast du nicht irgendwo einen Krieg zu führen oder so? Damit stand ich auf und klopfte mir Staub und Erde von der Kleidung, ehe ich meine Wunde selber heilte. Ich könnte einen Schweinebraten machen..aber neee, dann will Bruderherz ja wieder was abhaben, weil er nicht kochen kann..und das Essen der Bediensteten ihm nicht schmeckt.. Ich zog die Schultern hoch. Ich werde wohl auf einen neuen Auftrag warten, wenn du es denn unbedingt wissen willst.

Ich brummte, falls es dir nicht aufgefallen ist, ich kann gerade nicht kämpfen. Also nein und mir ist langweilig, meine einzige Beschäftigung war der Schmerz den du einfach geheilt hast . Meine Stimme klang genervt und dunkel.
Ich blieb sitzen und beobachtete wie er sich den Staub ab klopfte, na immer hin schien er wieder zu seinem nervigen selbst zu werden. Allerdings antwortete er mir dann doch, womit ich schon nicht mehr gerechnet hatte.
So fristest du deinen Lebensabend? Du bringst Leute auseinander und wartest bis du es noch mal tun kannst? Und ich dachte ich wäre schlecht dran , mit hoch gezogene Augenbrauen sah ich ihn aus braunen Augen an. Meine Beine waren entspannt in einem Schneidersitz vor meinem Körper.
Während ich auf seine bissige Antwort wartete überlegte ich mir ob ich heute vielleicht eine der netten Damen aus dem Freudenhaus besuchen sollte.
Dieses ganze Gefühls hin und her hatte meine Nerven gereizt und ein bisschen Entspannung täte mir bestimmt gut.

Fast erlag ich der Versuchung nach zu fragen was Eros eigentlich passiert war, doch eben nur fast. Ich biss mir auf die Unterlippe und sah ihn dann frech grinsend über die Schulter an. Naja, ich wüsste schon, was ich im Moment lieber täte... Dabei ließ ich meinen Blick eindeutig langsam über Eros Körper gleiten, wobei wieder Erregung in mir aufbrodelte, ehe ich wie frustriert auf seinem Schritt den Blick hängen ließ und gurrte. ...aber du bist ja nicht interessiert. Bisher hatte ich was Sex anging nur bei weiblichen Engeln Erfahrungen sammeln können, da die männlichen mich stetig ablehnten. Für die meisten war es wohl eine eklige Vorstellung mit dem gleichen Geschlecht Sex zu haben. Also bleibt mir nur mich der sündigen Völlerei hin zu geben, bis ich mit meiner Arbeit weiter machen kann. Damit sah ich wieder zur Kirche, scheinbar versunken darüber nach zu denken was ich kochen könnte.

Mittlerweile hatte ich ja schon gelernt wie er mit Sexualität umging und legte nur den Kopf zur Seite. So lag er halb auf meiner Schulter, erst sagte ich nichts.
Ich habe noch nie einen Engel kennen gelernt, der so offen mit seinen Vorlieben umgeht , aus meiner Stimme ging nicht heraus ob ich es als Kompliment meinte.
Ich habe da meine Quellen wo ich bekomme was ich brauche, ein Grinsen lag in meinem Gesicht.
Ich hatte nicht nur die Frauen aus dem Freudenhaus, ich hatte auch einige Menschlichen Bekanntschaften die sich freuen würden wenn ich ihnen einen Besuch abstattete. Meine Fähigkeit wirkte besser bei Menschen, sie hatten dünnere Schilder und waren leichter zu beeinflussen.
Hmm Hunger hätte ich auch, was gibt's bei dir? , fragte ich im Plauderton.

Ich zog die Schultern hoch. Warum sollte ich verbergen, wenn ich jemanden sexuell anziehend finde? Damit würde ich mir nur selber schaden. Dann streckte ich mich. Dann viel Spaß bei deinen Quellen. Ich verpasste meiner Stimme einen desinteressierten Klang, auch wenn ich innerlich fast schon am heulen war. Doch mittlerweile war ich es ja gewohnt abgelehnt zu werden. Sorry, aber bekochen tue ich nur die, die mir geben was ich brauche. Aber ich bin sicher dass du bei deinen Quellen eine dabei haben wirst, die dich bekocht. Damit war für mich scheinbar die Unterhaltung beendet. Oh ja, ich habe. Ich mache einen Schmorrbraten mit Klößen, Rotkohl und einer Soße. Hoffentlich lungert Brüderchen nicht wieder an meinem Haus rum..

Ich zuckte die Schultern, weil es...nicht normal ist . Ich runzelte die Stirn, ein mal hatte ich einen männlichen Engel geküsst. Manche Engel waren sehr freizügig die meisten allerdings, dieser eine Engel hatte ebenfalls vorher noch nie einen Mann geküsst. Wir waren nicht weiter gegangen, ich war nie sicher ob ich das andere Geschlecht wirklich mochte. Aber ich war ein Emphat, eigentlich war für mich Liebe... einfach Liebe. Weshalb ich so eine Abneigung hatte wusste ich selbst nicht.
Während ich ihn so betrachtete ließ ich einen kleinen Augenblick zu, mir vorzustellen wie ich ja sagen würde.
Über meinen Körper zog sich eine Gänsehaut, ich hätte in einem gewissen Grad Lust es auszuprobieren. Der Nervenkitzel, das neue. Vielleicht würde ich mich dann wieder etwas lebendiger fühlen. Aber es war zu seltsam, also schob ich meine Erregung auf die allgemeine Anspannung meiner Nerven.
Andererseits war die Intensität von Ti Amos Gefühlen verlockend. Meine Hand zuckte als ich den Drang unterdrückte sie auszustrecken.
Liebe ist Liebe aber ein Mann und ein Mann. Das ist einfach seltsam, ich glaube nicht, dass das ich die Merkwürdigkeit dieser Situation ausblenden könnte . Sagte ich dann laut und schloss die Augen. Hielt den Kopf in den Himmel und versuchte eine Mentale Übung. Wenn ich viele Gefühle auf ein mal hatte, konnte ich sie innerlich auseinander nehmen und in ihre Boxen zurück legen. Das versuchte ich jetzt, aber mein Hunger lenkte mich ab. Ich stieß ein unzufriedenes Geräusch aus.

Ich stoppte in meinen Gedanken und wand mich dann wieder Eros zu, trat dicht an diesen heran und blieb einen Moment stumm. Und dann sagst du, das Liebe nicht einfach eine Hülle ist? Wie oft hast du anderen schon gesagt dass du sie liebst, weil Liebe für dich eben nur Liebe ist, ein Gefühl, welches man in Kisten verpacken kann und nur dann rausholt, wenn einem grade langweilig ist? Meine Stimme war nicht mehr als ein Flüstern. Auch auf die Gefahr hin, dass er mich weg stoßen würde, fuhr ich mit beiden Händen in Eros Haar, ließ massierend meine Finger über seine Kopfhaut fahren. Doch mehr tat ich nicht, auch wenn mein Körper eindeutig nach mehr verlangte. Schließlich zog ich mich zurück und grinste. Dann mal viel Glück bei deiner Essenssuche. Damit wand ich mich summend ab. Zum Glück war mein Haus nicht weit entfernt. Zielstrebig schlug ich den Weg Richtung Kirche ein.

--> Timos kleine Hütte ( Und ja Eros darf hinterher wenn er will)

Ich hörte zu und öffnete meine Augen wieder, meine Irden ein helles blau.
Als er mit seinen Händen durch meine Haare fuhr zuckte ich zusammen, blieb aber sitzen.
Er hatte Unrecht, was auch immer ihm angetan wurde schien tiefe Wunden hinterlassen zu haben aber er lag falsch.
Als er ging stand ich auf und klopfte mir den Staub von der Hose.
So würde ich die Unterhaltung nicht beenden, also stapfte ich ihm hinterher.

-Timos kleine Hütte