Akrauna wohnt in einem schlichten, weißen Fachwerkhaus, welches ebenfalls ihr Elternhaus ist. Nachdem sie volljährig wurde, bekam sie ihr Erbe, welches aus viel Geld und dem Haus bestand. Es ist nicht besonders groß, jedoch ausreichend. Das besondere an diesem Gebäude sind die extrem großen Fenster - viel Licht für ein Lichtwesen! Das besondere an diesem Haus ist ein kleiner Stall, der direkt an das Haus angrenzt und von innen zu begehen ist - zudem gehört ein kleiner Pferch dazu.

Fröhlich pfeifend stand ich vor dem kleinen Herd. Um meine Hüften hatte ich ein Leinentuch als Schürze zusammengebunden, doch hatte sie ihre Aufgabe schon längst verfehlt. Meine helle Kleidung war übersät mit blauen und violetten Flecken, während mein Blick eifrig an einem dünnen Papier hing, auf dem in krakliger Schrift ein Rezept für Blaubeermarmelade geschrieben stand. Gerade kippte ich achtlos eine weitere Schale voller zerdrückter Blaubeeren in den brodelnden Topf, in der Hoffnung, dass sich die dunkle Masse mit dem säuerlichen Geruch doch noch in die leckere Marmelade meiner Großmutter verwandeln würde.
Ich war so eifrig bei der Sache, dass ich erst beim dritten Klopfen gegen die massige Eichenholztür aufsah. Schnell nahm ich den Topf vom Herd, dessen Inhalt sich mittlerweile schwarz färbte und spurtete zur Tür - vorbei an dreckiger Kleidung, staubigen Möbeln und einem kleinen Scherbenhaufen in der hintersten Ecke der Stube. Eine Vase war mir vor zwei Wochen zu Bruch gegangen.

Der Scherbenhaufen, sowie auch die restlichen Indizien zeugten von meiner eigenen Überforderung mit dem Führen des Haushalts. Nicht umsonst kam meine Nachbarin - eine alte, leicht tattrige, alte Dame mit Feenflügeln - jeden Tag vorbei und sah nach mir. Wahrscheinlich hatte sie Angst dass ich in dem ganzen Chaos sterben könnte und niemand mich finden würde. Feen neigen zu Überbesorgnis und einem ausgeprägten Ordnungsdrang erinnerte ich mich an die Lehrstunden meines Vaters und rollte mit den Augen. Ich mochte Frau Linkelstein ja, aber manchmal ging sie mir doch gehörig auf den Senkel. Als ob ich das nicht selber schaffen würde, dachte ich grollend und schob rasch einen dreckigen Rock zur Seite, der mitten im Eingangsbereich lag. Bevor ich nach dem Türknauf griff, wischte ich meine blaubeerblauen Hände noch einmal sorgfältig an meiner Schürze ab, die mit ihren Flecken kaum mehr von meiner regulären Kleidung zu unterscheiden war. Ob Blaubeeren raus gehen?, fragte ich mich automatisch, bevor ich schwungvoll die Tür öffnete und direkt in Frau Linkelsteins faltiges Gesicht glotzte, die mir strahlend von ihrem Marktbesuch erzählte und immer wieder verstohlen an mir vorbei in mein Haus blickte. Ich lehnte mich gegen den Türrahmen und ließ mich berieseln mit den Informationen über Kartoffelqualität, -geschmack und unverschämt hohen Preisen.