Als ich die Tür öffnete und den Stapel an Papier auf meinen Tisch sah seufzte ich leise. Dann begab ich mich an den Tisch und fing an die Papiere durchzulesen.
Ich hätte einschlafen können so spannend waren diese Niederschriften. Ich verstand nicht ganz warum ich mir irgendwelche Geschichten durchlesen sollte. Die Menschen in der Stadt kommen wohl immer noch nicht ganz mit den Illusionisten klar. Es war nun mal so. wir können ihnen doch nicht ihre Fähigkeiten verbieten, dann müssten wir es allen verbieten und dass würde nur zu Streit führen.
Meine Schritte hallten im leeren Gang der Festung. Meine Hände steckten in ledernden Handschuhen, meine linke Hand thronte auf dem Knauf meines Schwertes. Eisern lag mein Blick auf der steinernen Wand mir gegenüber. Vereinzelt wuselten Mägde an mir vorbei, warfen mir scheue Blicke zu, murmelten leise und ehrfürchtige Grüße, doch ich würdigte ihnen keines Blickes. Abrupt blieb ich stehen, als eine halbgeöffnete Tür an meiner rechten Seite auftauchte. Durch den Spalt hatte ich meinen Sohn wahrgenommen. Ich nickte den Wachen zu und betrat das Zimmer. Die Tür fiel hinter mir ins Schloss und ich blieb stehen. Meine Gestalt füllte fast den ganzen Türrahmen aus. Chryso saß hinter einem kleinen Tisch. Seine verworrenen Haare schauten hinter einen hohen Berg aus Schriftrollen und Ordnern hervor. Ich räusperte mich vernehmlich und verschränkte die Arme. "Was machst du da, mein Sohn?" Meine Stimme war rau, hatte jedoch einen Hauch von Wärme in ihrem Ton, als ich Chryso mit meinem Blick fixierte.
Ich sah nur kurz an den Stapel vorbei. Hallo, Vater. Ich sortiere die Bewerber für das kommende Turnier aus. sagte ich knapp ehe ich noch eine Unterschrift setzte und dann eine Pause einlegte. Ich stand auf und ging um den Tisch herum um besser mit meinen Vater sprechen zu können. Es gibt immer wieder Leute die sich melden die nicht mal eine Ahnung vom Kampf haben. ich wollte es eben vermeiden das zu viele Wesen oder auch Menschen unsinniger weise verletzt oder gar getötet werden. Immerhin geht es da um unser Land. Wie sieht es eigentlich mit den Bastard Kindern aus? Dürfen sie am Turnier teilnehmen? wollte ich wissen da ich auch von diesen einen kleineren Stapel an Anfragen hatte.
Ich sah meinen Sohn nachdenklich an und meine Augen wurden etwas dunkler, als er von Bastarden zu sprechen begann. Desinteressiert zuckte ich mit den Schultern. "Sollen sie doch", brummte ich. Ich hatte meinem Sohn nie von seinem Halbbruder erzählt und fragte mich gerade, ob er es eventuell von den Angestellten wissen würde. Doch ich verschob diesen Gedanken ganz weit nach hinten - er würde schon was sagen, wenn er es wissen würde. Mit einer fahrigen Handbewegung drehte ich mich um und öffnete die Tür. Im Rahmen blieb ich noch einmal stehen und blickte zurück. "Dann mach hier mal weiter", meinte ich und hob eine Augenbraue. "Oder gibt's noch mehr Dinge, die wegen dem Turnier geregelt werden müssen?"
Ich war etwas verwundert wegen der schroffen Antwort, ließ es mir aber nicht anmerken. Als er mich dann fragte ob es noch etwas gebe antwortete ich mit: Nein. sonst gab es nunmal nichts das ich nicht selbst entscheiden oder schaffen würde. Ich setzte mich wieder auf meinen Platz und setzte meine Arbeit fort.
Vier Laender
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16.12.2018 02:53
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